PSA-Fachberater im Interview – Sicherheit auf ganzer Linie
Seyffer hat viele Gesichter – wir zeigen sie Ihnen
Klappe auf, die Sechste – Mitarbeiter ergreifen das Wort
Unternehmen, Firma, Betrieb – das klingt alles nach starren, leblosen Gemäuern. Unternehmen, das sind aber Menschen wie Sie zum Beispiel. Und wie wir. Damit Sie wissen, wer hinter unserem „wir“ steht, bekennen wir Farbe und zeigen Gesicht, in unseren News, für Sie gemacht.
Das verantwortungsvolle Gesicht: auf Du und Du mit den Gefahren am Arbeitsplatz
Interview mit Herrn Ludwig – unserem geprüften PSA-Fachberater
Hallo Herr Ludwig. Sie sind geprüfter PSA-Fachberater. Was kann man sich unter PSA vorstellen? „Profi-Spezial-Artikel“?
(Schmunzelt). Fast. PSA ist die „Persönliche Schutzausrüstung“ in der Arbeitswelt und ein komplexes Gebiet, auf dem mittlerweile auch der Händler in der Pflicht steht. Unter Berücksichtigung vieler Vorschriften arbeite ich überwiegend vor Ort in Unternehmen, um zusammen mit Sicherheitsingenieuren, Sicherheitsfachkräften und Sicherheitsbeauftragten die optimale Arbeitssicherheit in Hinblick auf die Ausrüstung zu gewährleisten.
Das heißt, Sie beraten zu Schutzausrüstungen wie Helmen oder Sicherheitsschuhen?
Genau, allerdings hängt an der PSA eine Menge mehr als nur Helme oder Schuhe. In den letzten Jahren haben sich die Richtlinien für die Sicherheit am Arbeitsplatz zur sogenannten PSA-Benutzerverordnung geformt, wodurch das ganze Thema deutlich an Gewicht gewonnen hat. Die Risiken sind klassifiziert und entsprechende Schutzmaßnahmen verbindlich vorgeschrieben, dazu zählen auch ein adäquater Gehörschutz, Atemschutz oder die Absturzsicherung für Arbeiten in gefährlichen Höhen.
Klingt so, als ob von Ihrem Job zumindest teilweise sogar das Leben von Arbeitnehmern abhängt?
Absolut. Die PSA-Fachberatung ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, von der die Gesundheit der Menschen direkt abhängen kann. Deswegen reicht auch eine reine kaufmännische Ausbildung nicht aus. Für die PSA-Fachberatung ist ein Lehrgang nach IHK-Standard notwendig, verbunden mit einer Zwischenprüfung und Abschlussprüfung. Regelmäßige Fortbildungen, vertiefende Lehrgänge und Weiterbildungen zu verschiedenen Sachkundebereichen ergänzen das Berufsbild und garantieren eine gesetzeskonforme Beratung auf technisch neuestem Stand. Die Anforderungen sind hoch und mir ist für den Bereich Verkauf nichts Vergleichbares bekannt.
Wie kann man sich so eine Fortbildung vorstellen? Bankdrücken im Klassenzimmer?
Besonders für die Vorschriften, Gesetzesänderungen usw. spielt die Theorie natürlich eine große Rolle. Was allerdings konkrete Produkte und deren Anwendung betrifft, wird vieles auch praktisch vorgeführt, erläutert und selbst ausprobiert. Fortbildungen bei Herstellern sind dabei keineswegs Werbeveranstaltungen, sondern wir PSA-Berater sind dabei im Dialog mit den Ingenieuren, die maßgeblich an der Produktentwicklung oder Weiterentwicklung beteiligt sind. Grundsätzliche Dinge wie Belastungsgrenzen für das Gehör oder die korrekte Wahl der Schutzklasse beim Atemschutz werden in herstellerneutralen Seminaren vermittelt – wie eben im Falle der Haupt-Fortbildung, um die Bezeichnung als PSA-Fachberater tragen zu dürfen.
Dafür gab es ja auch ein Zertifikat, wie ich sehe, auf dem die fast volle Punktzahl mit der Note „sehr gut“ steht. Darauf kann man stolz sein, oder?
Wissen Sie, „stolz“ ist da der falsche Ausdruck, denn unterm Strich sind das nur Zahlen auf dem Zeugnis. Sicherlich vermittelt das Kompetenz nach außen, aber wirklich wichtig ist, was man im Beratungsalltag daraus macht, dass man die Sicherheit ernst nimmt und mit Leidenschaft bei der Sache ist. Ich bin da ein bisschen wie der Verteidiger im Fußball: Ich bin immer mit maximalem Einsatz dabei, und wenn nichts passiert, dann habe ich alles richtig gemacht.
Ein schöner Vergleich, aber als Verteidiger muss man auch mal reingrätschen, wenn es eng wird, oder?
Das ist richtig. Aber genau dafür bin ich ja auch PSA-Fachberater und nicht nur Verkäufer, der auf Werbetour von einem Unternehmen zum nächsten zieht. Einige Kunden wissen gar nicht, dass die PSA-Benutzerverordnung bindend ist. Wer als Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern beispielsweise einen falschen Gehörschutz zur Verfügung stellt, kann schwerwiegende Probleme bekommen. Auch dafür bin ich da, um das zu verhindern. Ich berate Kunden vor Ort unter realen Arbeitsbedingungen, vermittle gesetzliche Anforderungen, verweise auf mögliche Probleme und empfehle im Anschluss eine adäquate PSA. Die Produkte selbst können unsere Kunden bequem im Seyffer-Onlineshop bestellen oder nachbestellen, mit der Sicherheit, dass wir auch als Händler unseren Pflichten nachkommen, z.B. was CE-Prüfungen oder Unterlagen der Ausrüstung angeht. Schutzartikel für die Sicherheit gibt es nämlich fast überall, aber was wir bei Seyffer bieten, ist das Sicherheits-Komplettpaket für Arbeitnehmer – und Arbeitgeber.
Was bedeutet Komplettpaket in dem Zusammenhang?
Naja, Seyffer hat die PSA vor rund sechs Jahren als eigene Abteilung ausgelagert. Der Grund für die Spezialisierung war ganz einfach, dass unsere Kunden im Bereich Arbeitsschutz aus jedem Blickwinkel gut versorgt sind. Der Verkauf von PSA ist die halbe Miete, die Beratung macht das Sicherheitskonzept komplett. In meinem Fall hängen neben dem allgemeinen PSA-Fachberater-Zertifikat unter anderen noch solche für die Sachkunde Gehörschutz, Atemschutz und für die Qualifikation als Atemschutzgerätewart. Wichtig ist, dass man mit der PSA nicht nur einzelne Komponenten laut Gesetz abdeckt, sondern den Menschen als Ganzes schützt – das sollte man sich immer vor Augen halten.
Apropos Mensch als Ganzes, noch eine persönliche Frage zum Abschluss: Welche drei Eigenschaften sollte ein guter PSA-Fachberater mitbringen?
Für den PSA-Fachberater stehen die Gesundheit und das Leben von Menschen im absoluten Mittelpunkt – ohne Kompromisse. Dazu gehört ein kritischer Blick auf den Status Quo, die strenge Beachtung von Vorschriften und Normen sowie das Bestreben, Qualitätsstandards ständig zu hinterfragen und zu erhöhen.