Interview mit Holger Walter – unserer Klebfachkraft.

Interview mit Frau Emma Betz – unserer Buchhalterin

Klappe auf, die Zwanzigste – Mitarbeiter ergreifen das Wort

Unternehmen, Firma, Betrieb – das klingt alles nach starren, leblosen Gemäuern. Unternehmen, das sind aber Menschen wie Sie zum Beispiel und wie wir. Damit Sie wissen, wer hinter unserem „wir“ steht, bekennen wir Farbe und zeigen Gesicht, in unseren News, für Sie gemacht.

Das beratende Gesicht: vom internationalen Vertrieb direkt ins Klebelabor

Interview mit Holger Walter – unserer Klebfachkraft – European Adhesive Specialist (EAS).

Guten Morgen, Herr Walter. Über die Zentrale bei Seyffer waren Sie schwer zu erreichen, jetzt habe ich es über Ihre Mobilnummer geschafft. Aber was ist los im Klebelabor, so viel zu tun?
Ja, natürlich. Für eine gute Beratung prüfen wir alle möglichen und unmöglichen Klebeverbindungen eingehend. Wir testen, tüfteln und experimentieren in alle Richtungen, sei es zum Ausbau unserer Grundlagenexpertise oder für konkrete Anforderungsprofile unserer Kunden. Im Klebelabor gibt es immer etwas zu tun, langweilig wird es hier so schnell nicht.
Klingt spannend, aber da sollte man schon eine Leidenschaft für die Praxis im Allgemeinen und das Kleben im Besonderen mitbringen, oder?
Auf jeden Fall. Theoretisches Wissen zu den einzelnen Klebstoffen und Klebeverbindungen ist zwar ebenso wichtig, bildet aber nur die Basis unserer Arbeit. Die entscheidenden Erkenntnisse für konkrete Klebeverbindungen ziehen wir aus der praktischen Umsetzung. Seyffer hat das schon früh erkannt und somit haben wir vor einigen Jahren unser Klebelabor eingerichtet. Die stetige Weiterentwicklung in der Klebebranche können wir im Labor genau nachverfolgen und unsere Kunden dadurch punktgenau beraten.
Da gehört sicher mehr dazu als zwei Objekte und eine Tube Klebstoff. Wie qualifiziert man sich für die Klebepraxis? Ist das ein Ausbildungsberuf?
Meine Ausbildung habe ich im Bereich Siebdruck gemacht, anschließend meine Meisterprüfung am BTZ Frankfurt abgelegt, danach über 10 Jahre in der Anwendungstechnik in der Kundenberatung internationaler Kunden zugebracht. Nach einer weiteren Fortbildung zum Betriebswirt des Handwerks habe ich siebzehn Jahre lang im internationalen Vertrieb gearbeitet, unter anderem für Klebstoffe bzw. Klebeprodukte. Damit war der Grundstein für meine Klebstoffexpertise schon einmal gelegt.
Was noch nicht zu den praktischen Anwendungen im Labor führt. Wie kam es dazu?
Insgesamt war ich über 25 Jahre international unterwegs, habe sehr viele Länder der Welt bereist und unzählige Nächte in Hotels verbracht. Und ganz ehrlich: Mit Mitte fünfzig wuchs der Wunsch, mehr Freizeit in den eigenen vier Wänden zu verbringen und im eigenen Bett zu schlafen. Entsprechend habe ich mich umorientiert und bin 2018 zunächst im Vertrieb der Seyffer GmbH gelandet. Da hier aber nicht nur Produkte verkauft werden sollen, sondern eine kompetente Beratung mit Mehrwert für den Kunden dazugehört, wollte die Firma Seyffer mit der zertifizierten Fortbildung zum Klebpraktiker die Abteilung Klebetechnik weiter für die kommenden Marktanforderungen qualifizieren und hat meinem Kollegen Dirk Lorenz und mir diese Weiterbildung ermöglicht. Auf meinen Wunsch hin konnte ich im November 2021 die Weiterbildung des Frauenhofer Instituts zum European Adhesive Specialist (EAS) – also zur Klebfachkraft erfolgreich abschließen.
Und dann stand Ihnen die Tür zum Klebelabor praktisch offen?

Seither betreue ich das Klebelabor noch intensiver, ja, und bin auch für den Ausbau mit zusätzlichen Gerätschaften verantwortlich. Zur Ausstattung gehört heute schon beispielsweise ein Keyence Videomikroskop, mit dem wir Kundenvorgaben in Bezug auf Toleranzen vermessen und dokumentieren. Weitere Geräte wie z.B. zur Dosierung von Klebstoffen wie Handdosierpistolen oder perestaltische Schlauchpumpen, eine UV-Aushärtekammer usw., sind natürlich auch vorhanden, so können wir den Kunden punktgenau unterstützen. Ein weiterer großer Vorteil unseres Unternehmens ist, dass wir unser eigenes Coverting-Center haben, die nach unserer Klebe-Expertise in den Vordergrund rückt. Hier wird aus den ausgearbeiteten Produktvorschläge ein Produktionsmuster gefertigt, welches der Kunden im Anschluss testet und freigibt. Diese, über die Jahre hinweg perfektionierte Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und die jahrelange Erfahrung, gepaart mit der Klebe- Expertise bieten wir dem Kunden, und schaffen dadurch ein überzeugendes Gesamtkonzept in Sachen Klebelösung und Qualität.

Das Wissen geben Sie ja auch in Online-Seminaren weiter.
Richtig. An den Onlineseminaren, die man auf Seyffer TV oder anderen Social Media Kanälen ansehen kann, bin ich in enger Zusammenarbeit mit den Herstellern federführend beteiligt. Damit ist die Weitergabe der Klebekompetenz aber noch nicht beendet, denn selbstverständlich beraten wir, das heißt meine Kollegen und ich, auch Kunden vor Ort in der gewohnten Arbeitsumgebung und geben Schulungen.
Das wird mit Sicherheit nicht langweilig, kann aber auch anstrengend sein. Was braucht es da nach Feierabend, um vom Arbeitsalltag abzuschalten?
Vollständig abschalten kann ich nach Feierabend nicht immer, da ich ein großer Anhänger der Do-it-yourself-Kultur bin. Das heißt, ich mache so viel wie möglich selbst. In allen handwerklichen Angelegenheiten kommt mir mein Wissen um Klebeverbindungen natürlich sehr gelegen. Als echten Ausgleich betätige ich mich zur Entspannung dann allerdings häufig in der Küche, denn Kochen gehört ebenfalls zu meinen Leidenschaften.
Was für Speisen stehen auf der Karte? Gibt es eine bevorzugte Küche?
Grundsätzlich koche ich alles, am liebsten aber Neues oder Exotisches. Für meinen Einstand bei Seyffer habe ich meinen neuen Kollegen ein thailändisches Essen gezaubert, abgerundet mit einer außergewöhnlichen Nachspeise.
Eine außergewöhnliche Nachspeise?
Insekten. Bei uns lange ein Tabu, im Supermarkt leider mehr oder weniger gescheitert, aber in vielen Kulturen der Welt eine echte Delikatesse, und zwar eine sehr nahrhafte und gesunde.
Wie haben das die Kollegen aufgenommen?
In jedem Falle interessiert und mit einer Offenheit, die mich sehr gefreut hat. Das hat gleich auf den bis heute sehr guten kollegialen Zusammenhalt schließen lassen. Außerdem dachte ich mir, dass man mit einem innovativen Dessert in einem innovationsfreudigen Unternehmen nicht viel falsch machen kann.
Das klingt einleuchtend. Wie würden Sie Seyffer als Unternehmen denn abschließend mit drei Worten beschreiben?
Kundenorientiert. Serviceorientiert. Reaktionsschnell.
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